München und Kriminalstatistik

  • Statistisch hat München weniger Kriminalität als Freiburg im Breisgau, Gelsenkirchen, Aachen, Nürnberg, Wiesbaden, Oberhausen, Bielefeld....


    Das kann man glauben oder auch nicht. Die Münchner zählen nur anders. Erfasst werden in München nicht die angezeigten Straftaten, sondern die „Ausgangskriminalität“. Wenn die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen sind und die Sache der Staatsanwaltschaft übergeben wird, dann geht ein Fall in die Münchner Statistik ein.

  • Und? 🤷‍♂️ Verstehe noch nicht, worauf Du hinaus willst. Die anderen Bundesländer zählen anders und darum sind die niedrigen Zahlen bei Gewaltverbrechen in Bayern gefälscht? Glaub ich nicht. Auch die „gefühlte Sicherheit“ ist in München um ein Vielfaches höher als in Berlin (hab Verwandte da), Hamburg (Freunde/Verwandte), oder generell im Ruhrpott. War auch in München noch nie in eine Gewalttat involviert, egal in welchem Viertel, egal zu welcher Uhrzeit, egal wie betrunken. Woanders? Schon...

  • Alles was nicht zur Staatsanwaltschaft geht, wegen Geringfügigkeit eingestellt, Täter nicht ermittelbar usw. geht nicht in die Statistik ein.


    In Berlin werden 30 Autos aufgebrochen. 30 Anzeigen. 30 Delikte. In Bayern wird ein Täter ermittelt, der die 30 Autos aufgebrochen hat und der Fall der Staatsanwaltschaft übergeben. 1 Delikt.


    Dass es in der Millionenstadt München nur rund halb so viel Kriminalität gibt, wie in dem

    beschaulichen Freiburg, liegt an dieser Zählweise.


    Wie auch immer. Ist eh nicht das Thema.

  • Statistisch hat München weniger Kriminalität als Freiburg im Breisgau, Gelsenkirchen, Aachen, Nürnberg, Wiesbaden, Oberhausen, Bielefeld....


    Das kann man glauben oder auch nicht. Die Münchner zählen nur anders. Erfasst werden in München nicht die angezeigten Straftaten, sondern die „Ausgangskriminalität“. Wenn die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen sind und die Sache der Staatsanwaltschaft übergeben wird, dann geht ein Fall in die Münchner Statistik ein.



    Ich habe mich in das Thema jetzt ein bisschen eingelesen und kann keinerlei Belege für Deine Thesen finden. Ganz im Gegenteil. Ich beziehe mich auf die POLIZEIstatistiken, NICHT die Strafverfahren/Verurteilungen, die über die Staatsanwaltschaft laufen, sondern wirklich ALLE bei der Polizei bekannt gewordenen Straftaten.


    https://www.polizei.bayern.de/…/statistik/index.html/649


    Zitat

    Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist eine Zusammenstellung aller der Polizei bekanntgewordenen strafrechtlichen Sachverhalte [...]. Bei der Polizeilichen Kriminalstatistik handelt es sich um eine koordinierte Länderstatistik mit bundesweit einheitlichen "Richtlinien für die Führung der Polizeilichen Kriminalstatistik" .

    "Bundesweit einheitlich" spricht gegen Deine These, dass Bayern anders zählt.


    Aus dem PDF der obigen Seite:


    Zitat
    Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) Bayern enthält die der Bayerischen Polizei bekannt gewordenen, rechtswidrigen Straftaten einschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche, die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen und eine Reihe weiterer Angaben zu Fällen, Opfern oder Tatverdächtigen.


    Also: Anzahl Straftaten UND Anzahl Tatverdächtiger. Nicht wie Du behauptest, nur die Anzahl der Tatverdächtigen. Nicht nur das, was an die Staatsanwaltschaft weitergegeben wird, sondern alle der Polizei bekannten Straftaten (und Versuche sofern strafbar).

  • In der Süddeutschen Zeitung (Lügenpresse😉) steht über München etwas anderes.

    nein Thomas. Du interpretierst die Worte der Süddeutschen nur komplett falsch:


    Es werden keine Straftaten weggelassen. Es geht lediglich um den Zeitpunkt, wann diese erfasst werden, d.h. in welcher Statistik (2019/2020/2021) sie auftauchen:


    Beispiele:

    - Straftat 2019, Ermittlungen dauern bis 2020 -> "Ausgang" ist 2020 -> taucht in Statistik für 2020 auf

    - Straftat 2020, Ermittlungen werden 2020 abgeschlossen -> "Ausgang" ist 2020 -> taucht in Statistik für 2020 auf

    - Straftat 2020, Ermittlungen dauern bis 2021 -> "Ausgang" ist 2021 -> taucht in Statistik für 2020 noch nicht auf, aber in Statistik für 2021.


    Somit stimmt es vollkommen, was die Süddeutsche schreibt: Die Statistik für 2020 enthält nicht alle Straftaten, die 2020 VERÜBT wurden, sondern eben auch welche, die bereits in 2019 verübt wurden (aber erst 2020 zu Ende ermittelt wurden), anders herum gibt es welche, die in 2020 VERÜBT wurden, aber erst in 2021 zu Ende ermittelt wurden und darum erst in der Statistik für 2021 auftauchen werden.

  • Nein Thomas. Da steht ja auch Aufklärungsquote 62%. In die Statistik kommen ALLE der Polizei bekannten Straftaten. Auch die, bei denen kein Täter ermittelt werden konnte. Und das ist so in Berlin und in Bayern. Mach das PDF auf. Da siehst Du es ja. Aufgeklärte (und dann an die StA weitergeleitete) und nicht aufgeklärte Fälle. Alle sind drin.

  • Bayern ist nicht München. Ich schrieb ja schon, dass du Recht hast. München hat eine geringere Kriminalitätsrate, als Freiburg oder Halle oder Krefeld. Von 39 statistisch erfassten deutschen Städten ist die Millionenstadt München am sichersten. Zu Bielefeld (Platz 38) hat sie zudem noch einen riesigen Abstand. Nicht nur sicherste Stadt, sondern mit großem Abstand sicherste Stadt. Ja, dann.

  • Bayern ist nicht München. Ich schrieb ja schon, dass du Recht hast. München hat eine geringere Kriminalitätsrate, als Freiburg oder Halle oder Krefeld. Von 39 statistisch erfassten deutschen Städten ist die Millionenstadt München am sichersten. Zu Bielefeld (Platz 38) hat sie zudem noch einen riesigen Abstand. Nicht nur sicherste Stadt, sondern mit großem Abstand sicherste Stadt. Ja, dann.

    Ich habe tatsächlich Bayern und München vermischt, das war unsauber. Ich bitte um Verzeihung.


    Dass München mit Abstand die sicherste Stadt ist, glaub ich sofort. Dafür muss die Polizei sich ja auch ständig Vorwürfe wegen Racial Profiling machen lassen, wenn sie alle Farbigen auf Drogen kontrolliert aber die Weißen im Anzug nicht, oder ähnliches. Manchmal ist mir auch mulmig, wenn ich in meinem Familienvan angehalten werde "Allgemeine Verkehrskontrolle" und der Kollege auf der Beifahrerseite guckt mit gezogener (auf den Boden gerichteter) Waffe in mein Auto... Aber die Sicherheit ist mir das wert. Zumal ich Kinder habe und keine Lust drauf habe, dass mal statt meiner Kinder die Polizei vor mir steht mit schlechten Nachrichten...