Fachartikel über SB in den USA aus der Zeitschrift »The Journal of Sex Research«

  • Ich hab mir diesen Fachartikel über SB in den USA aus der Zeitschrift »The Journal of Sex Research« (Volume 59, 2022) angesehen:


    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34410199/


    Die Suche nach SB für die Umfrage erwies sich als schwierig, da die üblichen Dating-Plattformen keinen Account für solche Sachen erlauben und das Interesse an der Umfrage gering war.


    Die SB wurden über reddit und craigslist rekrutiert, nur 77 SB haben es in die Studie geschafft (mit 252 Non-SB als Vergleichsgruppe, die ebenfalls im Dating-Game sind). Durchschnittsalter ist 25.


    41.7% der SB waren Single, keine geschieden, eine verheiratet, eine verwitwet. 25% hatten einen Freund, den sie gelegentlich trafen und 25% hatten einen Freund, den sie öfters trafen.


    Anzahl der aktuellen SD-Beziehungen:

    • 38.7% hatten gerade nur einen SD
    • 33.3% hatten zwei SD gleichzeitig
    • 17.3% hatten drei SD gleichzeitig


    Anzahl der SD insgesamt:

    • 14.3% hatten jemals nur einen SD
    • 20.2% hatten zwei SD
    • 18.2% hatten drei SD
    • 16.9% hatten vier SD
    • 29.9% hatten mehr als vier SD

    61.0% waren länger als ein Jahr ein SB.


    Anzahl der regelmäßigen Treffen mit dem SD:

    • 14.5% nur einmal im Monat oder noch seltener
    • 31.6% zwei- bis viermal im Monat
    • 22.4% zwei- bis dreimal in der Woche
    • 17.1% öfters als dreimal in der Woche

    14.5% haben sich nur einmal oder zweimal insgesamt getroffen.


    Wie viel Zeit eines Treffens für Sex verwendet wurde:

    • 32.9% war Sex nur ein kleine Zeit, 0–25%
    • 25.0% war die Zeit bei 26–50%
    • 26.3% ging es überwiegend um Sex, 51% –75% der Zeit
    • 15.8% ging es fast nur um Sex, 76% bis 100% der Zeit


    SB haben eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit, eine Geschlechtskrankheit zu bekommen, als andere Frauen im Dating-Game.


    69.0% aller Frauen haben sich auf Geschlechtskrankheit testen lassen. Davon waren 23.2% positiv.


    Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein SB auf Geschlechtskrankheiten testen lässt, ist um 6-mal höher, als bei anderen Frauen im Dating-Game.


    Je länger eine SB-Beziehung dauert, umso unwahrscheinlicher die Verwendung eines Kondoms. SB verzichteten eher auf ein Kondom, als die anderen Frauen.


    Eine SB hat ein höheres Risiko, als andere Frauen:

    • Chlamydia: 26.8% SB, 13.6% Non-SB
    • Gonorrhea: 12.5% SB, 0% Non-SB
    • HPV: 7.1% SB, 4.8% Non-SB
    • Syphilis: 3.6% SB, 0% Non-SB
    • Herpes: 8.9% SB, 4.8% Non-SB


    Leider waren nur 77 SB in der Studie: die Zahlen sind also wenig belastbar, aber doch interessant.

  • Wie oft haben die SBs Sex im Monat und wie oft die Vergleichsgruppe?

    Eine Vergleichsgruppe muss ein ähnliches Verhalten zeigen, sonst wäre sie wertlos.


    Hier der gesamte Artikel:


    https://www.academia.edu/53337…to_Non_Sugar_Dating_Women


    Eine Registrierung ist notwendig, ansonsten ist der Artikel gratis.



    Interessant ist: zumindest die SB in der Umfrage hatten deutlich öfters einen STI-Test. Sie scheinen also mehr besorgt zu sein, als die Vergleichsgruppe.

  • Habe jetzt nicht die Zeit, den gesamten Artikel zu lesen. Hat die Vergleichsgruppe ein ähnliches Verhalten? Daran habe ich meine Zweifel.


    SBs und Frauen die daten, um einen Partner zu finden, sind in ihrem Verhalten schon verschieden…. denke ich zumindest😉


    Wertlos sind solche Studien nicht, irgendwer bezahlt sie ja und derjenige wünscht sich ein bestimmtes Ergebnis.

  • Ja, aber wieviel im Vergleich zu den SBs?


    Und 69 Prozent der Frauen haben sich testen lassen. Also 31 Prozent haben keine Geschlechtskrankheiten (statistisch), weil davon nichts wissen.


    Und die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein SB testen lässt, ist 6 mal höher - so die Studie.


    Ich möchte darauf aufmerksam machen, solche Studien genau zu lesen. Es wird ja meist nicht gelogen, aber oft ein falscher Eindruck vermittelt.


    Legendär ist die Studie über Krankheiten bei Inuits über Fehlernährung durch zu viel Fleisch. „Bei der Mehrzahl der Untersuchten zeigte sich dies….., nicht in Erscheinung trat das…., die Durchschnittlich verzehrte Menge….“


    Die Studie wurde an drei Inuit durchgeführt. Drei. Das stand aber nirgendwo.

  • Habe jetzt nicht die Zeit, den gesamten Artikel zu lesen. Hat die Vergleichsgruppe ein ähnliches Verhalten? Daran habe ich meine Zweifel.


    SBs und Frauen die daten, um einen Partner zu finden, sind in ihrem Verhalten schon verschieden…. denke ich zumindest😉


    Wertlos sind solche Studien nicht, irgendwer bezahlt sie ja und derjenige wünscht sich ein bestimmtes Ergebnis.

    Ja, dass ist immer Interessant, wer dafür die Kohle auf den Tisch legt. Dann lassen sich die angeblichen Erkenntnisse daraus auch besser Interpretieren.

    Siehe Studien zu einem guten Cholesterin Spiegel auf diesem Markt werden jährlich über 7 Mrd. umgesetzt. Je niedriger der Wert desto mehr Medikamente werden verschrieben. ;)

    Ein Schelm wer dabei böses denkt .

  • Mich nervt eher, dass das Ergebnis schon vorher feststeht. Ich kenne keine Studie, die positive Aspekte am Sugardating findet. Die es ja gibt


    Irgendwann kommt eine Metastudie und die „Wissenschaft ist sich einig“ Sugardating ist rein negativ.


    Wissenschaft ist immer im Dienste der gängigen Moral zu sehen. Nur bei Dingen die keiner Moral unterliegen (z. B. welcher Kunststoff ist härter) ist das Ergebnis offen.

  • Spaß an solchen Studien hast, kannst Du nicht verleugnen.

    😎


    Die üblichen Fachartikel beschreiben nur das Phänomen und haben ihre Erkenntnisse im besten Fall aus ein paar Interviews.


    Der gepostete Artikel ist deshalb sehr ungewöhnlich und zumindest für mich erwähnenswert. Darum habe ich diesen mit einer Erklärung gepostet, da nicht jeder einen Zugang zu Fachartikel hat oder sie im Original lesen kann/mag.


    Ich hab in meinem Post auch nur die Studie an sich wiedergegeben: also ohne Wertung meinerseits.



    Die zweitgrößte Studie, die ich kenne, hatte 46 SB.

    Schweden 2021:


    https://academic.oup.com/socpr…93/socpro/spab063/6415425


    Da ist für mich interessant:


    91% der SB waren single, 28% bisexuell.

    53% der SD waren single, 0% bisexuell.


    Dass die Studie nicht repräsentativ ist, weiß ich. Und das wissen auch die Macher. Interessant sind sie trotzdem, vor allem, wenn die Ergebnisse von andern Studien vielleicht in der Zukunft wiederholt werden.

  • Auch wenn ich kein großer Freund von Studien bin (klar manche sind vernünftig und aussagekräftig, leider nicht wirklich alle) Ein Dankeschön an Bishamona für den Input und die Recherche!