Einige von euch kennen ja schon meinen Hang zur grundsätzlichen und theoretischen Betrachtung von Dingen und in diesem Thread möchte ich einmal ein paar Aspekte, die schon an verschiedenen Stellen hier im Forum diskutiert wurden, zu einem größeren Bild zusammenfügen.
Unser Admin hat den Satz geprägt: "Sugardating schließt die Lücke zwischen einer traditionellen Beziehung einerseits und Prostitution/Sexarbeit auf der anderen Seite".
Wo genau in dieser "Lücke" ist aber Sugardating angesiedelt? Genau in der Mitte? Eher bei einer klassischen Beziehung oder doch eher bei der Sexarbeit? Letzteres würde wahrscheinlich ein Großteil der breiten Öffentlichkeit argumentieren.
Jetzt wurden hier im Forum Aussagen getroffen, dass das Geld, das ein Sugardaddy bezahlt, ein "Alters- und Attaktivitätsausgleich" sein. Wenn dem so wäre, könnte man daraus schließen, dass ein z.B. 50-jähriger, nicht notwendigerweise besonders attraktiver Mann dafür bezahlt (monatlich oder pro Date), dass z.B. eine gutaussehende, 20-jährige eine Beziehung mit ihm eingeht. Daran anknüpfend könnte man weiterschließen, dass diese Beziehung sonst aber eine "traditionelle" Beziehung ist. D.h. Mann und Frau müssen sich mit all ihren Stärken und Schwächen arrangieren, sie müssen sich einigen was sie machen wollen (vom Sex über den Kinofilm bis zum gemeinsamen Urlaub). Jetzt mag es wie in vielen traditionellen Beziehungen die Situation geben, dass vielleicht der eine oder die andere mehr den Ton angibt, aber im Sinne einer modernen Partnerschaft hätten beide grundsätzlich schon die gleichen Rechte in der Beziehung.
Wenn man andererseits das Sugardating mehr in die Richtung der Prositution/Sexarbeit ansiedeln würde, könnte man argumentieren, dass ein Sugababe dem Sugardaddy eine Dienstleistung verkauft. Diese Dienstleistung ist jetzt nicht der reine Sex (von der schnellen Nummer im Laufhaus bis hin zum Overnight eines High-End Escorts), sondern ein temporär, "beziehungsähnliches" Agieren. Das Sugarbabe verkauft die Zeit, sonst lebt sie ihr eigenes Leben. Diese Dienstleistung des beziehungsähnlichen Agierens beinhalt allerdings, dass am Ende des Tages eigentlich doch immer das gemacht wird, was der Sugardaddy möchte; vielleicht mit der sanften Einflussmöglichkeit mit Hilfe des weiblichen Charms.
Wenn wir einmal sagen, dass das erste Szenario auf der Skale (der "Lücke") von der traditionellen Beziehung zur Sexarbeit bei 20% und das zweite Szenario bei 80% liegt, wo würdet ihr das ganze ansiedeln?
Seht ihr noch andere "Beziehungsmodelle"? Was ist eure generelle Meinung dazu?
All das bezieht sich jetzt natürlich auf erfolgreiche und ernsthafte Sugardating Arrangements und Sugarbabes, die das seriös und realistisch angehen. Die, die einen Sugardaddy mit dem Weihnachtsmann verwechseln (in all den bekannten Schattierungen), sind natürlich einmal außen vor.