Nur eine kleine Geschichte, die mir erneut die Realität jenseits meiner behaglichen Seifenblase vor Augen führte. Es begab sich kürzlich, dass ich mit einem SB in eine europäische Hauptstadt reiste, Business Class. Dort genossen wir die Restaurants und ließen uns fast ausschließlich mit Taxis chauffieren. Es war ein angenehmer Trip, eine Verkörperung des süßen Lebens. Das SB und ich kennen uns schon seit einiger Zeit.
Doch nun hat sich das SB mit ihrer besten Freundin zerstritten. Wider Willen wurde ich auf WhatsApp Zeuge dieses Dramas. Ich sollte/musste alles lesen. Die Gründe erschienen mir derart trivial, dass sie kaum der Rede wert waren: Die eine musste drei Stunden warten, woraufhin sie die andere bei Apple Music aus dem gemeinsamen Abonnement ausschloss. Für das geteilte Musikabo, so erfuhr ich, zahlte die eine, der anderen, acht Euro monatlich, die bereits überwiesen waren und die sie nun zurückforderte. Eine kleinliche, ja geradezu schäbige Episode. Es ging noch um ungenügend häufige Erwähnungen in sozialen Medien.
Es war nicht unsere erste gemeinsame Reise, doch ich war erschrocken darüber, wie sehr dieser sorglose Lebensstil in mir Wurzeln geschlagen hatte, während er in SBs Umfeld und bei ihr selbst offenbar völlig verfehlt wurde. Ich fand das zutiefst beunruhigend.